Freitag, 5. Dezember 2014

Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch

 - Aus Deutschland



Ein Running-Gag in unserem Gruppen-Büro auf der Arbeit ist derzeit das Thema Katze. So eine Büro-Katze wäre schon was tolles - stimmungsaufhellend, motivierend, entspannend. Leider ist unser Chef nicht ganz so begeistert von dieser grandiosen Idee, wie wir. In sein Büro kommen nur Zweibeiner - schade.
Damit die Trauer nicht ganz so Überhand nimmt, habe ich daher ein paar Cupcake mit Katzenmotiv mitgebracht.

Als Basis diente das superleckere Brownierezept von Jamie Oliver, dass ich normalerweise für Cakepops benutze.

Saftige Schokoladen-Brownies 
130g Butter und 150g dunkle Kuvertüre über dem Wasserbad langsam schmelzen lassen.In der Zeit 225g Zucker, 55g Kakaopulver, 75g Mehl und 3/4 TL Backpulver mischen. Die Schokoladenmasse dazugeben und gründlich vermengen, zuletzt 3 Eier nacheinander unterrühren.
Da ich das Ganze etwas weihnachtlicher haben wollte, habe ich ein bisschen mit Gewürzen und Aromen herumexperimentiert.
Ein Rezept wurde mit gemahlenen Nelken, Muskat, Zimt und Amaretto abgeschmeckt, ein zweites mit Spekulatiusgewürz und Lebkuchensirup und zerbröseltem Spekulatius.
Leider war ich wohl etwas zu zurückhaltend beim Abschmecken, deshalb kam das Weihnachtsaroma nicht ganz so sehr heraus, wie ich es gerne gehabt hätte.
Hier also Mut zum Würzen zeigen!


Ein besonderes Highlight sollte in meinem Fall ja die Dekoration in Katzenform sein. Hierzu habe ich mir eine passende Vorlage im Internet gesucht und in der gewünschten Größe ausgedruckt. Wichtig, wählt eine möglichst schlichte Figur, da zu filigrane Formen schneller brechen.
Die Vorlage habe ich unter ein Blatt weißes Backpapier gelegt und sie immer wieder durchgepaust - die Anzahl richtet sich nach der Anzahl eurer zu dekorierenden Cupcakes + ein paar mehr, falls es Unfälle gibt.
Für meine Katzen habe ich Zartbitterschokolade über dem Wasserbad geschmolzen und in einen Frühstücksbeutel gefüllt (diese billigen Plastikbeutel da). Wenn die Schokolade kurz abgekühlt ist, damit ihr die Tüte auch gut halten könnt, ein wirklich mini-mini-mini Stück an einer Ecke abschneiden. Hier wirklich so wenig wie irgendmöglich abschneiden, denn durch das Loch reguliert ihr den Schokoladenfluss.
Am Besten legt ihr ein Blatt Papier unter das Backpapier, dann erkennt ihr die Umrisse besser. Und dann einfach mit der Schokolade ganz dünn die Form ausfüllen. Entweder umrandet ihr erst die ganze Figur einmal mit einer Schoko-Linie und füllt es dann aus, oder ihr beginnt an einer Ecke und füllt es gleich gleichmäßig aus. Letzteres hat den Vorteil, dass man die Hand nicht über bereits schokolierte Teile führen muss. Die Schokolade sollte dünn aber nicht zu dünn sein - am Besten übt ihr vorher ein bisschen.
Die fertigen Figuren dann (zum Beispiel über Nacht) aushärten lassen.



Als Topping habe ich eine Spekulatiussahne gewählt. Dafür einfach ein Päckchen Sahne mit 1 EL Puderzucker und nach Wunsch 1 P. Sahnesteif sehr fest schlagen. Dann 10 Spekulatius im Mixer o.ä. fein mahlen und unter die Sahne heben. Die Masse dann mit einem Spritzbeutel dekorativ auf die abgekühlten Cupcakes spritzen. Ich hatte in meiner Studentenbude leider nur einen billigen Spritzbeutel, der nicht ganz so schön funktioniert hat - aber es ist akzeptabel.

Um die zarten Schokoladenfiguren möglichst schadenfrei übertragen zu können, hilft es mit der Hand vorsichtig unter das Backpapier zu gleiten und das Backpapier dann ein kleinwenig wellenartig um die Figur herum zu bewegen. In der Regel lösen sich die Figuren dann von allein und können vorsichtig auf dem Topping drapiert werden.




Kollegen haben sich gefreut und alle Cupcakes wurden restlos verputzt :)



Sonntag, 16. November 2014

Es ist die allerhöchste Eisenbahn, die Zeit ist schon vor drei Stunden anjekommen!

 - Adolf Glaßbrenner
 


Im November stand für mich mal wieder ein größeres Projekt an. Nachdem mein Vater aus verschiedensten Gründen seinen Geburtstag im September nicht feiern wollte, nahm die restliche Familie das einfach selbst in die Hand. Kaum zu glauben aber wahr: die Überraschung ist tatsächlich gelungen. Obwohl wir eine Feier mit 4-Gänge-Menü rund 16 Gästen organisiert haben, hat er bis zuletzt nichts mitbekommen. Ein voller Erfolg!
Teil des Menüs war eine Motivtorte als Dessert - die hatte ich bereits für den September angedacht, aber dann wieder verwerfen müssen. Da mein Vater im Februar zwei Tage lang mit glitzernden Augen durch das Miniaturwunderland gewandert ist, war das Motiv für diese Torte relativ schnell klar. Sein Zug-Fable kombiniert mit dem "Miniaturwunderland"-Gedanken. Geschmacklich sollte es etwas eher herbst/winterliches sein. Da mein Vater (und ich auch :D) total auf Rheinknie stehen - ein Sahnelikör mit Weinbrand aus unserem schönen Rheinhessen - war auch hier eine Richtung schnell gefunden. Ich habe dann aber aus Kostengründen mit einem No-Name Baileys gearbeitet.

Da ich einen Berg auf der Torte bauen wollte, habe ich diesmal mehr Böden gebacken. Es handelt sich dabei um das im Internet verbreitete "Wunderrezept" mit Baileys verfeinert.


Wunderkuchen mit Baileys (24-26cm) 
4 Eier, 200g Zucker, 1-2 Prise Salz, 200ml Baileys , 200ml Öl, 300g Mehl, 1p Backpulver, 2 gehäufte EL Kakaopulver 
Eier, Zucker und Salz 10 Minuten lang schaumig rühren - es lohnt sich, also Geduld haben und durchhalten! Dann den Baileys und das Öl dazu gießen und auf langsamer Stufe verrühren. Dann die trockenen Zutaten mischen und unterheben. Vorsicht: am Besten nicht mehr mit dem Mixer arbeiten, da sonst der luftige Eischaum wieder zusammenfällt.
Den Teig in eine mit Butter eingefettete und bemehlte Form geben und 40-50 Minuten bei 180°C backen. 
Ich habe das Rezept für meine Torte zwei Mal gebacken - einmal in einer großen Form und einmal halbiert in einer kleinen Form (ich glaube 18cm?) und einer großen.
Da ich kein spezielles Werkzeug habe, musste zur Trennung in einzelne Böden ein Faden herhalten. Das klappt ganz gut, da der Boden aber relativ feucht ist, war viel Kraft nötig. Aus einem Teig bekommt man locker 3 schöne Böden heraus.



Darüber hinaus haben wir noch einen Mürbeteigboden gebacken - den kennen wir bereits von diversen anderen meiner Torten (z.B. Himbeertraum). Als Unterlage hat er sich bewährt, da er nicht so leicht durchweicht und so das Servieren und Transportieren erleichtert. Rezepte dafür findet ihr in jedem guten Backbuch oder dem Wunderland Internet.

Die Cremefüllung ist ebenfalls mit Baileys aromatisiert - soll ja niemand nüchtern nach Hause gehen. In der Herstellung ist sie sehr einfach - aber super lecker.

Baileys-Creme 
2 Eier und 40g Zucker über dem Wasserbad cremig aufschlagen. Zeitgleich die Gelatine in kaltem Wasser nach Anleitung einweichen, ausdrücken und in einem Topf langsam auflösen. Dann 1-2 Esslöffel der Creme mit der Gelatine verrühren zum Temperieren, dann alles vermischen. Wenn alles gleichmäßig verrührt ist, den Baileys und die Milch ebenfalls unterrühren und alles kalt stellen. Wenn die Creme im Kühlschrank etwas angezogen hat, die Sahne fest schlagen und ebenfalls unterheben. Bis zur Verwendung zurück in den Kühlschrank stellen.

Ich habe das Rezept in doppelter Menge zubereitet, im Grunde hätte ich es jedoch auch verdreifachen können. Aber so war es auch okay.
Als Umhüllung gab es dann noch eine klassische Schokoladen-Ganache.

Aus all diesen Teilen wurde dann Stück für Stück die Torte zusammengesetzt.

Auf den Mürbeteigboden kam als fruchtig-herbes Element ein Holunder-Gelee, darauf dann abwechselnd Schokoladenboden und Creme. Damit die Creme später nicht rausquillt, habe ich auf jeden Boden einen Rand aus Ganache gespritzt. So entstand der runde Basiskuchen mit insgesamt 3 Böden. Das Ganze dann mit der Ganache eingehüllt und kalt gestellt.



Der nächste Schritt war dann deutlich schwieriger - aus dem restlichen Kuchen einen Berg bauen, auf dem eine kleine Eisenbahn fahren kann. Da das sowieso relativ schwierig war, war es auch nicht weiter schlimm, dass ich keine Baileys-Füllung mehr hatte. Der Aufbau wurde daher nur mit Ganache gefüllt, die gleichzeitig auch als Kleber und Modelliermasse diente.





Nachdem die Ganache schön fest geworden war, folgte die Deko. Da ich reine Fondant-Figuren nicht so gerne mag - die werden ja meistens doch nicht gegessen - wollte ich diesmal eine andere Lösung finden.
Die Idee: Schokoriegel mit Fondant ummanteln. Der erste Plan die Miniaurversionen von den klassischen Schokoriegeln zu nehmen hat zwar technisch geklappt, war dann aber für den Kuchen im Nachhinein doch deutlich zu groß.
Mein Mutter brachte mich dann aber auf die Idee Merci Petit-Pralinen zu nehmen - die sind deutlich kleiner und haben trotzdem die perfekte Eisenbahnwagon-Form. Beim Einkauf der Pralinen stolperte ich dann noch durch die Gummibärchenfraktion und entdeckte ein paar weitere nutzbare Elemente.

Die Wagons haben kleine Räder aus Lakritze bekommen - dazu einfach diese Laktritz-Kügelchen (z.B. von Katjes) oben abschneiden und diesen Deckel als Rad ankleben. Durch die Klebrigkeit des Lakritz braucht es da noch nicht einmal Kleber. Aus aufgerollten und geteilten Lakritzschnecken entstanden dann auch blitzschnell die Schienen.



Als 'Boden' habe ich eine Marzipandecke passend zugeschnitten und mit in Alkohol gelöster Gelfarbe grün eingefärbt. Noch ein paar Fondant-Dekoelemente wie Bäume und Felsen drapieren und schon ist sie fertig: Die Miniaturwunderland-Torte.





Kam super an und hat auch super lecker geschmeckt. Auch der obere Teil ohne klassische Füllung war noch Tage später total saftig und lecker.

Dienstag, 30. September 2014

Die Freude flieht auf allen Wegen - der Ärger kommt uns gern entgegen

- Wilhelm Busch


Für den Geburtstag meiner Großmutter, sollte es mal wieder etwas aussergewöhnlicheres sein. Als Motiv wählte ich das Mensch-ärgere-dich-nicht Spiel, da ich dieses früher häufig mit meiner Großmutter gespielt habe. Natürlich lässt sich das nicht originalgetreu auf einer klassischen Torte umsetzen, daher sollte es eine viereckige Torte werden.

Auch die Torte selbst sollte etwas Neues werden. Die Himbeertorte habe ich jetzt schon so oft variiert, da musste jetzt etwas anderes herhalten. Passend zum zunehmend herbstlich werdenden Wetter wählte ich daher eine Apfelfüllung.
Aber zurück zum Anfang: die Böden.
Diese wurden mit Hilfe eines rechteckigen Tortenrings gebacken und bestehen aus Mandel-Bisquit beziehungsweise einem Knetteig. Dass wir den Rahmen so groß wie möglich ausgefahren haben, hat sich bereits beim zweiten Boden dann ein Stück weit gerächt - denn das zweite Blech ist etwas kleiner gewesen, sodass der zweite Rahmen nicht in der selben Größe ausgefahren werden konnte. Daher musste dann ganz strikt nacheinander gebacken werden, statt die Bleche im schnellen Wechsel in den Ofen zu schieben.



Die Größe rächte sich aber beinahe auch später noch einmal - denn niemand hatte vorher den Kühlschrank ausgemessen. Zu unserem Glück passte die Torte aber gerade so hinein. Problematischer war dann jedoch der Transport zum Ort des Geschehens. Keine Transportbox, kein Einkaufskorb, keine Kiste hatte die nötige Größe um den Kuchen transportieren zu können. Im Endeffekt musste meine Schwester den Kuchen dann vorsichtig auf dem Schoß balancieren - hat aber alles geklappt. Beim nächsten Mal werde ich da aber definitiv früher dran denken.

Die Füllung bestand diesmal aus drei Schichten. Zwischen den Knetteig-Boden und dem ersten Bisquit kam ein Glas Holunder-Waldheidelbeer-Marmelade. Damit die Marmelade später nicht beim Ummanteln abfärbt, habe ich mit einem Spritzbeutel einen Rand aus Buttercreme gespritzt. Auf den Bisquit kam dann eine Apfelmasse.
Für diese habe ich Äpfel klein geschnitten und in Apfelsaft und Weißwein angedünstet. Aus der Flüssigkeit wurde anschließend mit Vanillepuddingpulver eine Creme gekocht. Zunächst wurden dann die Äpfel auf dem Bisquitboden verteilt und anschließend mit der noch heißen Creme bedeckt.


Die nächste Schicht bestand aus einer schlichten Vanille-Tortencreme, die auf der abgekühlten Apfelschicht verteilt und mit dem zweiten Bisquitboden bedeckt wurde. Umhüllt wurde schließlich alles mit einer Buttercreme aus weißer Schokolade.

 

Eine Herausforderung war dann noch das Verkleiden mit Marzipan. Da es keine viereckigen Marzipandecken gibt - zumindest nicht im Einzelhandel - musste ich in diesem Fall selbst ran. Gemeinsam mit meiner Mutter wurden daher gut 3 1/2 Pakete Marzipanmaße unter vollem Körpereinsatz ausgerollt. Da eine Decke in der Größe der gesamten Torte kaum machbar war für uns, entschied ich mich dafür, die einzelnen Seiten in Teilen zu bedecken. Eigentlich war geplant die Schnittkanten im Anschluss mit Fondant zu dekorieren/kaschieren, davon habe ich dann aber aus Zeitmangel Abstand genommen. Das Marzipan ließ sich zwischen zwei Backpapierblättern auf einem feuchten Handtuch relativ gut ausrollen. Man muss jedoch das Papier zwischen den einzelnen Ausroll-Teilen immer wieder wechseln. Da wir das Marzipan auf dem Papier auch zurecht geschnitten haben, mussten wir es sowieso häufiger tauschen. Das zerschnittene Papier hatte aber den Vorteil, dass es auch ideal als Transferfolie diente. So konnte man ohne all zu klebrige Finger die Marzipanstreifen auf der Torte positionieren, zweites Papier abziehen und fertig.



Da wir verschiedene Marzipanpakete verwendet haben, war die Farbe leider nicht gleichmäßig. Um dies etwas zu kaschieren, habe ich gelbe und braune Gelfarbe mit Rum angerührt und das Marzipan damit eingepinselt. So erhielt das Marzipan einen etwas gleichmäßigeren ockerfarbenen Grundton.

Aus Fondant in vier Farben habe ich dann noch Kreise ausgestochen und die typischen Spielfiguren geformt. Ich habe versucht letzte aus einem Stück zu formen, im Nachhinein wäre es vermutlich einfacher gewesen, einen Kegel und eine Kugel zu einer Form zusammen zu fügen. Die restlichen Spielfelder habe ich aus weißem Fondant ausgestochen, beziehungsweise einen Würfel modelliert.



Damit die Anordnung auf der Torte dann auch gleichmäßig ist, habe ich mir aus dem Internet einen Spielplan heruntergeladen, auf die Größe der Torte skaliert und ausgedruckt. Darauf habe ich dann ein Backpapierblatt gelegt und die die Linien übertragen. Das Backpapierblatt wiederum wurde dann auf die mit Marzipan bedeckte Torte gelegt und mit einer Stecknadel die Positionen der Kreise markiert. So konnten die vorbereiteten Fondant-Felder an Hand der Löcher im Marzipan genau ausgerichtet werden. Dann nur noch die Figuren und den Würfel platziere und fertig ist die Mensch-ärgere-dich-nicht-Torte.


Samstag, 20. September 2014

Kostenlosen Käse gibt's nur in der Mausefalle

- Russisches Sprichwort


An meinem eigenen Geburtstag hatte ich aus organisatorischen Gründen leider nicht so viel Zeit eine sehr aufwändige Torte zu gestalten. Daher sollte sowohl die Torte, als auch das Motiv relativ schlicht werden. Bei meiner etwas planlosen Recherche stieß ich dann in letzter Minute (immerhin einen Tag vor meinem Geburtstag) auf eine schöne "Käse-Torte" auf Mannbackt.de. Dabei ist es aber nur von außen ein Käse, innen drin verbirgt sich in beiden Fällen eine Bananentorte.



Da ich etwas in Zeitdruck war (es musste ja auch ein komplettes 3-Gänge Abendessen vorbereitet werden), wurde die Füllung relativ schlicht gehalten. Helle Bisquitböden, eine Schicht Kirschmarmelade abgeschmeckt mit Kirschwasser, frische Bananen, eine Schokoladen-Tortencreme und als Hülle eine leckere Buttercreme mit Zartbitterschokolade - mehr brauchte es gar nicht. Bedeckt habe ich alles mit Marzipan, da ich das Fondant in dieser Menge häufig als zu süß empfinde. Leider haben wir zu spät gemerkt, dass die Torte zu hoch für die gekaufte Marzipandecke geworden ist. Deshalb musste etwas geflickt werden.


Um eine Käsefarbe zu erzielen, habe ich gelbe Gelfarbe mit Kirschwasser angerührt und das Marzipan damit bemalt. Die Farbe kam überraschend gut heraus, habe ich in diesem Maße gar nicht erwartet.

Die Mäuse sind aus grauem Fondant geformt und haben mir mit ihren kleinen Zähnchen den einen oder anderen Nerv geraubt. Am Ende war ich aber - in Anbetracht der zur Verfügung gestanden Zeit - sehr zufrieden mit der Optik der Nager.
Eigentlich war geplant, wie auf der Vorlage ein Stück aus dem Käse heraus zu schneiden, um das "Innere" zu zeigen - natürlich das Innere des Käses, nicht der Torte. Da ich aber in echte Zeitnot kam und auch das Eindecken mit dem geflickten Marzipan viel länger als erwartet gedauert hat, habe ich darauf verzichtet.



Samstag, 30. August 2014

Was der Bauer nicht kennt, das isst er doch!

- abgewandeltes deutsches Sprichwort







Jedes Jahr feiern unsere Bekannten gemeinsam mit Familie und Freunden ein Hoffest auf ihrem Bauernhof. Bei Kaffee und Kuchen und herzhaften Leckereien wird auf das Jahr angestoßen. Unser Beitrag zum Buffet sollte neben einem Nudelsalat natürlich auch eine Torte sein. Für mich der Ruf, nach einem neuen Bauerhof-Motiv. Im Letzten Jahr habe ich Ihnen - wenn auch zu einem anderen Anlass - bereits eine Bauernhof-Torte geschenkt, die jedoch sehr aufwändig gewesen ist. Da ich dieses Jahr nicht die gleiche Zeit hatte (das Wochenende fiel zusammen mit einer anderen Feier), musste die Komplexität etwas reduziert werden.

Nach der letzten Torte (Odenwald-Torte) habe ich die Verwendung von Playmobil-Figuren anstatt von Fondantmodellen schätzen gelernt. Daher hielt ich auch hier wieder die Augen nach passender Dekoration in der Spielzeugabteilung offen. Die Kombination aus Bäuerin, Junge und Schwein passte perfekt, da die Tochter des Hauses - eine ehemalige Mitschülerin meinerseits - einen kleinen Sohn hat und auf dem Hof Schweine gehalten werden.



 Da die Figuren nicht von selbst auf der Torte stehen bleiben wollten, musste etwas getrickst werden. Die Bäuerin bekam kurzerhand einen Zahnstocher unter die Bluse geschoben, der als Stütze in den Kuchen gesteckt wurde. So hielt die Bäuerin auch dem Transportgewackel stand.
Der Junge hatte keine Möglichkeit einen Zahnstocher in ähnlicher Form zu nutzen, daher musste hier eine andere Lösung gefunden werden. Passend dafür war der "Schweinezaun" aus Mikado-Stäbchen, der in Kombination mit dem Gras in der Han des Jungen eine stützende Funktion erfüllte.


Unter der Torte verbirgt sich das Basis-Rezept der bekannten Himbeer-Torte, diesmal allerdings abgewandelt als Pfirsich-Torte. Eigentlich hätte unser Bergpfirsich-Likör super dazu gepasst, ich habe mich dann aber dagegen entschieden, da ich davon ausging, dass auf der Feier möglicherweise mehrere Kinder anwesend sein würden. Die Torte hat auch mit Pfirsich-Sirup sehr gut geschmeckt - ich hätte allerdings etwas mehr nehmen können. Im Vergleich zum Himbeersirup ist die Pfirsich-Variante etwas weniger intensiv im Geschmack.


Den Fruchtspiegel habe ich diesmal nicht pürriert, sondern Tortenpfirsiche in einer Springform kreisförmig angeordnet, sodass ein nahezu geschlossener Boden entstand. Das Ganze wurde dann mit Pfirsich-Tortenguß bedeckt und eingefroren. So hat man die einzelnen Tortenstückchen noch heraus geschmeckt. Zusätzlich dazu habe unter die intensive Pfirsich-Creme (mittlere Schicht) die übrig gebliebenen Pfirsichstücke verteilt.

Die Figuren hatten bei dieser Torte gleich einen doppelt schönen Effekt. Da im Haus wie gesagt ein kleines Kind wohnt, wurden sie nach dem Verzehr der Torte direkt als Spielzeug weiter benutzt.

Montag, 25. August 2014

Wir reißen uns sechs Beine für Sie aus!

- Werbespruch Agip, 80er-Jahre

Meine Familie mütterlicherseits hat ihre Wurzeln im schönen Odenwald und auch wenn wir inzwischen im 'Ballungszentrum' Rhein-Main wohnen, zieht es uns immer wieder dort hinaus ins Grüne. Der Geburtstag meiner Großtante ist für meine Mutter daher immer ein willkommener Anlass, mal wieder durch die grünen Wiesen des Odenwaldes zu streifen. Da ich durch mein Studentendasein seit geraumer Zeit nicht mehr die Gelegenheit hatte dort hin zu fahren, beschloss ich meine Mutter auf den Geburtstag zu begleiten und meiner Großtante zu diesem Anlass eine entsprechende Torte zu schenken.

Gemeinsam mit meiner Mutter entwickelte ich die Idee eines Odenwaldmotives - verknüpft mit einer Figur meiner Großtante. Diese hatte sich vor kurzem das Bein gebrochen, diesen Aspekt wollten wir mit dem Odenwald verbinden. Da meine Modellierkünste hinsichtlich von Menschen sehr begrenzt sind und ich keine entsprechenden Mulden zu 'schummeln' besitze, versuchte ich eine alternative Lösung zu finden. Nach ein bisschen Recherche stieß ich dann auf eine Playmobil-Figur mit gebrochenem Bein im Rollstuhl (genau das Motiv welches ich gesucht hatte) die meiner Großtante auch noch ähnlich sah. Gesagt, getan - bestellt, gekauft.

Der Odenwald sollte durch Tannen symbolisiert werden, der Garten meiner Großtante durch Rosenbüsche. Letztere sollten ohne Zuckerschock essbar sein - also keine reine Fondantkugel. Statt dessen kam meine neuste Errungenschaft zum Zuge - der Cakepop-Maker. Mit diesem habe ich (passend zur Torte) Schokoladenpops mit Himbeerfüllung gemacht und diese mit grün gefärbtem Zuckerguss (mit Eiweiß für mehr Steifheit) bezupft und mit Zuckerblumen verziert. Nachdem der Zuckerguss getrocknet war, hatte man leckere stabile Rosenbüsche. Lediglich die Tannenbäume sind aus Fondant hergestellt - nach dem gleichen Prinzip wie schon bei der Winterwonderland-Weihnachtstorte 2013.

Für die Torte wurde einmal mehr der Himbeertraum heran gezogen. Da wir diesmal jedoch Dekoration unterbringen wollten, konnten die Früchte nicht wie bei der original Torte oben drauf sein. Daher bereitete ich am Vortag bereits einen Fruchtspiegel vor, der - wie bei der Pina-Colada-Torte - anschließend eingefroren wurde. Darüber hinaus haben wir aus optischen Gesichtspunkten heraus die Schichten ein wenig vertauscht.

Obwohl ich die Torte im Prinzip jetzt schon drei Mal gebacken habe, wollte es mir diesmal nicht so leicht von der Hand gehen wie die letzten Male. Eine Panne jagte die nächste. Erst zerbrach der Mürbeteigboden beim Herauslösen aus der Form, dann reichte der angerührte Tortenguss nicht für den Fruchtspiegel, dann klumpte die Gelatine beim Einrühren in die Creme und schließlich lief eine Himbeersuppe aus dem Tortenring hervor, die vermuten ließ, dass die Fruchtschicht nach dem Auftauen im Inneren aufgelöst hatte. Letzteres war - Gott sei Dank - wie sich später herausstellte nicht der Fall. Wir wissen bis heute nicht, wo diese Suppe herkam, denn die Torte sah im Inneren völlig in Ordnung und kein Stück durchgeweicht aus. Ein ewiges Mysterium.





Zurück zur Deko - die Wiese wurde selbstverständlich wieder aus grün gefärbtem Kokos gestaltet. Diesmal jedoch unterbrochen von einem Weg aus Kakaopulver. Damit dieser einen schönen Verlauf hat, habe ich aus Alufolie eine Schablone ausgeschnitten. So konnte man mit dem Sieb relativ grob drüber sieben und trotzdem eine schöne Wegkante erzielen. Anschließend dann noch die restlichen Dekoelemente platzieren (die Bäume haben wir mit Zahnstochern fixiert und die Kugeln unter den Büschen unten glatt abgeschnitten damit es eine Standfläche gibt) und fertig ist die Odenwaldtorte.

Was danach kam, passte dann aber irgendwie zu dieser nervenaufreibenden Zubereitung der Torte. Pünktlich zur traditionellen Kaffee-Zeit in Deutschland trudelten wir um kurz vor drei Uhr am Ort des Geschehens ein - ungefähr zwei Stunden zu spät wie sich dann herausstellte. Die Kaffeetafel war bereits aufgehoben, die Kuchentheke geplündert und die Gäste zum Verdauungsspaziergang verschwunden. Obwohl wir am Vormittag noch mit meiner Großmutter telefoniert hatten, hatte uns niemand über die ungewöhnliche Zeitplanung informiert. Statt gemütlichem Kaffeetrinken mit der Familie, gab es also nur für uns ein Stück Torte (damit überhaupt jemand davon isst).
Der Rest der Torte sollte dann ins Gefrierfach wandern - mein Einwand, ich wäre mir nicht sicher, ob die Torte das auf Grund ihrer Füllung überleben würde, wurde abgetan. Wenn sie das nicht überleben würde, könnte man sie ja dann immer noch weg tun. Das hört man nach tagelanger Arbeit und mehr Nervenzusammenbrüchen als bei den meisten anderen Torten natürlich besonders gern. Aber es ist, wie es ist und man merkt es sich für spätere Gelegenheiten.

Die Torte an sich war jedoch sehr lecker und hat sich einmal mehr als Grundlage für Motive bewährt. Auch die Deko hat uns sehr gut gefallen, und die Idee Cakepops als Dekoelemente umzufunktionieren, wird auch in Zukunft Anwendung finden.









Samstag, 23. August 2014

Das Glück ist kugelrund, läuft einem in den Mund

- Sprichwort


 Nachdem ich mit der Silikon-Form erste Erfahrungen mit Cake-Pops gesammelt hatte, beschloss ich vor Kurzem einen Schritt weiter zu gehen. Das Prinzip der Kugeln gefiel mir ausgesprochen gut, lediglich der Aufwand der dahinter stand missfiel mir. 20-30 Minuten für 12 Kugeln sind einfach zu lang - insbesondere wenn größere Mengen gefordert sind.
Da mein Geburtstag jedoch - mehr oder weniger - vor der Tür steht, habe ich mir selbst einen Cake Pop Maker geschenkt. Nach einiger Recherche fiel meine Wahl auf das Gerät von Tchibo / TCM. Dieses gibt es immer wieder im Angebot bei Tchibo - es lohnt sich also die Augen offen zu halten.
Obwohl ich die Backwoche verpasst hatte, hatte ich das Glück das letzte Gerät aus einem Restbestand ergattern zu können.


Das Gerät ist super einfach zu bedienen und bringt in kürzester Zeit leckere Ergebnisse. Stecker rein, kurz warten bis es aufgeheizt hat, Teig in die Mulden füllen, Deckel zu - und nach 5-8 Minuten sind die Leckereien auch schon fertig. 
Inzwischen bin ich ein echter 'Popaholic'. Dabei verzichten wir einfach auf die mühsame Arbeit mit den Stielen und der Deko und naschen die kleinen Kugeln einfach so zum Kaffee. Da mein Vater aus gesundheitlichen Gründen nur sehr kleine Mengen essen kann, sind die Kugelkuchen, wie das Tageskind meiner Mutter sie nennt, perfekt für ihn. Außerdem hat man die Möglichkeit viele kleine Rezepte auszuprobieren, statt jedes mal einen ganzen großen Kuchen zu haben.
Inzwischen habe ich in den neun Tagen die ich das Gerät besitze bereits 5 verschiedene Rezepte ausprobiert - sowohl süß zum Kaffee als auch herzhafte Versionen zum Abendbrot oder als kleiner Mitternachtssnack.

Die Favoriten meiner Familie sind die gefüllten Brownie-Pops, Quark-Rosinen-Pops und die herzhafte Pizza-Variante.

Letztere waren eine spontane Eigenkreation. Da mein Vater keine Hefe verträgt, wollte ich eine herzhafte Variante mit Quarkteig ausprobieren. Das Ganze wurde relativ spontan abends einfach in 5 Minuten zusammen gerührt, daher gibt es auch kein richtiges Rezept für die Pizza-Pops. Viel mehr kann hier der Fantasie freien Lauf gelassen werden.
Der Basisteig besteht aus 150g Magerquark, 50-60 ml Milch, 1 Ei, 2-3 EL Streukäse (z.B. Emmentaler), 200g Mehl und 2 TL Backpulver. Für unsere Pizza-Variante habe ich noch je 2 Scheiben Salami und Schinken in sehr kleine Stücke geschnitten und unter gehoben. Dazu kam dann noch eine klein gewürfelte und in etwas Öl glasig angeschwitzte Zwiebel. Mit Salz und Pfeffer würzen und fertig ist der leckere Snack. Der Teig sollte nicht zu fest sein, sondern eine weiche Konsistenz haben. Im Zweifelsfall etwas mehr Quark oder Mehl unterrühren.
Die Pops brauchen ca. 5 Minuten und ein Rezept ergibt ca. 24 Stück.

Das Rezept für die Brownie-Cakepops habe ich auf dem Blog 'Anna im Backwahn' gefunden. Irgendwie passend, da ich gerade selbst eine Anna im Backwahn bin. Da ich nicht wusste, was dort mit "Pfefferminzbonbons" gemeint ist, habe ich auf After Eight aus dem Aldi zurück gegriffen. Darüber hinaus habe ich die Pops alternativ mit frischen Himbeeren gefüllt - super lecker!

70g Butter und 80g dunkle Kuvertüre über dem Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen. In einer Schüssel 100g Zucker, 30g Kakaopulver, 45g Mehl und 1/2- 1 TL Backpulver verrühren. Die geschmolzene Schokolade unterheben und zuletzt 2 Eier einrühren. Es sollte ein tiefschokoladiger leicht zähflüssiger Teig entstehen. 
Die Pops schmecken pur sehr lecker schokoladig, noch besser wird es aber gefüllt. Ich habe die Minzschokoblätter in 8 kleine Stücke geschnitten und jeweils zwei in die halb gefüllte Mulde gedrückt und anschließend mit Teig fertig aufgefüllt. Alternativ eine gefrorene (!) Himbeere in den Teig legen. Wichtig ist, dass die Füllung komplett mit Teig bedeckt ist, aber auch am Boden keinen Kontakt zur Form hat. Sonst gibt es nämlich eine riesen Sauerei :)
Die Pops brauchen ca. 5 Minuten bis sie durch sind, ein Rezept ergibt ca. 24 Stück.

Über die Quark-Rosinen-Pops bin ich auf dem Blog Lecker macht Laune gestolpert. Eigentlich ist es ein Rezept für Pfannkuchen - aber auch in Kugelform eine echt leckere Angelegenheit. Zwar sehen sie optisch meist nicht so überragend aus (zumindest bei mir), da der Teig nicht zum perfekten Aufgehen gemacht ist - dem Geschmack tut das aber keinen Abbruch. Der erste Schwung war so schnell weggefuttert, so schnell konnte man gar nicht gucken. Am Besten schmecken sie warm aus der Form, aber auch kalt sind sie noch richtig lecker.

Einfach 500g Magerquark mit 3 Eiern, 45g Zucker, 1 TL Backpulver und ca. 150 g Mehl vermengen und je nach Lust und Laune Rosinen dazu geben. Ich habe ca. 100g verwendet, da ich Rosinen liebe :) Es sollten aber mindestens 75g sein, damit auch jede Kugel Rosinen abbekommt. Der Teig sollte weich, aber nicht flüssig sein. Im Zweifelsfall mit Quark oder Mehl variieren.
Die Pops brauchen ca. 5 Minuten und ein Rezept ergibt grundsätzlich zu wenige ;)


Montag, 18. August 2014

Ein Pferd, ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd!

 - William Shakespeare, Richard III.



Das dritte Quartal ist in unserer Familie immer ein wahrer Geburtstagsmarathon - von Anfang Juli bis Ende September wird ständig gefeiert. Für meine Zwecke also eine paradisische Zeit, da ich nach Lust und Laune neue Rezepte und ausgefallene Ideen ausprobieren kann. Gerade im kleinen Familienkreis kann man da auch mal eigene Kreationen wagen, ohne das 'Gesicht zu verlieren' wenn es mal nicht ganz so gut geworden ist.

Im August stand nun also zunächst der Geburtstag meiner zweiten Schwester ins Haus. Nachdem ich den meiner ältesten bereits verpasst hatte (da war ich leider noch am studieren in der Ferne), ließ ich mir diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Noch dazu ist eine hübsche Torte ein schönes Geschenk, wenn man nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügt.
Die erste fixe Idee für meine pferdenärrische Schwester war eine Pferdefigur aus Fondant auf einer grünen Kokos-Wiese - um diese Idee herum musste eine Torte entwickelt werden.

Im Juni hatte ich ja bereits eine sehr leckere Himbeer-Torte anlässlich des Geburstages meines Großvaters gebacken, die überall sehr gut an kam. Aber ich backe ungerne die gleiche Torte mehrfach - noch dazu eignete sich diese Torte nicht als Motivtorte. Als Basis für weitere Überlegungen war sie aber perfekt.

Heraus gekommen ist eine Pina-Colada-Torte mit Pferd.

Aufgebaut ist die Torte aus einem klassischen Mürbeteigboden ganz unten und dann drei Bisquitböden als Schichten. Gefüllt ist die Torte mit einer Kokos-Ananas-Creme (Pina-Colada eben) und einem Ananas-Fruchtspiegel. Die Wiese ist wie geplant aus gefärbten Kokosflocken entstanden.

Ein paar Details zur Torte:

Die Kokosflocken und den Ananasspiegel habe ich bereits am Vortag vorbereitet.

Die Kokosflocken (ich empfehle hier die etwas teurere Variante von Seeberger zu nehmen, da hier die Flocken etwas größer sind und so eine schönere Grasstruktur entsteht) habe ich mit einem kleinen Klecks Pastenfarbe und ein paar Tropfen Wasser eingefärbt. Am Besten tastet man sich an die Farbmenge heran, um das perfekte Grasgrün zu erhalten. Ich empfehle hier für Einmalhandschuhe zu tragen, sonst sind die Finger gleich mit grasgrün gefärbt. Über Nacht können die Flocken dann wieder etwas austrocknen, da sie sonst sehr klebrig sind und sich nicht gut verteilen lassen.

Den Fruchtspiegel habe ich aus 350g pürrierter Dosenananas und sieben Blatt Gelatine zubereitet. Die Masse habe ich in eine mit Backpapier ausgelegte Springform gefüllt und möglichst glatt gerstrichen. Sobald das Ganze zu gelieren begann, ab ins Eisfach damit.

                      Die Füllung:

200 g Schmand
1 Pck. Vanillin-Zucker
500 g Kokos-Joghurt
400 g kalte Schlagsahne
100 ml Pina-Colada-Sirup von Monin
75 g Zucker
12 Bl. Gelatine weiß

1/3 der Masse wurde mit 150g pürrierter Dosen-Ananas gemischt.
Die restlichen 2/3 wurden noch mit etwas weißem Rum verfeinert.



Aus der 'hellen' Masse wurden die ersten beiden Tortenschichten gemacht, die dritte Schicht bildete der vorbereitete Fruchtspiegel. Diesen zunächst leicht antauen lassen und dann auf den zweiten Tortenboden legen, dritten Boden oben drauf. So bekommt man eine perfekte Ananas-Schicht. Der Vorteil des halb-gefrorenen Bodens gegenüber einer frischen Ananasschicht zeigt sich dann beim Ummanteln der Torte.
Sobald die Creme im Kühlschrank schön fest geworden, kam der Tortenring ab und die Ananas-Creme statt dessen um den Kuchen herum. Da die Ananas-Schicht durch das einfrieren noch immer sehr stabil ist, vermischt sich die Frucht nicht mit der Creme und es gibt keine große Sauerei. Später beim Essen ist die Fruchtschicht dann aber schön aufgetaut.










Die fertig ummantelte Creme wurde dann noch mit dem eingefärbten Kokos bestreut und mit dem Fondant-Pferd dekoriert. Ich habe als angedeuteten Zaun noch ein paar Mikadostäbchen in die Torte gesteckt. Leider habe ich am Ende dann vergessen die bereitgelegten Zuckerblümchen noch auf der Wiese zu verteilen - aber es sah auch so sehr schön aus. 







Anmerkungen:
Die Torte kam super an und war auch recht lecker, ein paar Sachen würde ich aber beim nächsten Mal ändern.

Ich würde im Nachhinein mehr Creme machen und die äußere Ananas-Creme-Schicht damit dicker machen. Die ist bei mir doch recht dünn geworden und damit etwas unter gegangen. Beim Rum habe ich einen guten Schuß rein, das hätte auch etwas mehr sein können, das hat man beim Abschmecken super harmonisch rausgeschmeckt, in der Torte selbst später kam es kaum raus.
Ob man dem Fruchtspiegel noch etwas Zucker zusetzt ist Geschmackssache, wer es gerne sehr süß mag kann das machen. Aber im Grunde ist die Creme im Zusammenspiel süß genug.

Sonntag, 8. Juni 2014

Pop it like it's hot

- frei nach Snoop Dogg



Anlässlich der Geburtstage meines Paten und dessen Cousine, wollte ich mal wieder etwas neues ausprobieren. Vor Kurzem habe ich mich mit Cake Pops - kleinen Kuchen am Stiel - beschäftigt, war aber von der Konsistenz der klassischen Version nicht sehr begeistert. Diese werden aus zerbröckeltem Kuchen gemischt mit Frischkäse, Schokocreme oder ähnlichem hergestellt. War aber nicht so mein Ding.

Das Prinzip der kleinen Kugeln gefiel mir aber sehr gut. Daher habe ich relativ schnell die Alternativ-Version  für mich entdeckt. Diese wird direkt als Kugel in einer entsprechenden Form gebacken und hat daher die Konsistenz von klassischem Kuchen. Die Form besteht aus zwei Hälften die aufeinander gesetzt werden. In die unteren Halbkugeln wird der Teig gefüllt, der dann beim Backen in die obere Halbkugel aufgeht. Perfekt! Das A und O bei Cake Pops ist jedoch die Dekoration - dafür braucht man sehr viel Geduld muss ich sagen.


Für den Geburtstag habe ich dreierlei Rezept-Variationen verwendet, die alle auf einem Eierlikör-Kuchen basierten. Den Alkohol habe ich dann jedoch ausgetauscht. So hatte ich Eierlikör, Cointreaux und Amaretto-Kugeln. Leider war davon in den Kugeln später praktisch nichts zu schmecken, obwohl ich mich an die Mengen gehalten hatte :( Waren trotzdem lecker :)


Damit ich die einzelnen Rezepte auseinander halten kann und weil es einfach geil aussieht wenn man rein beißt, habe ich die einzelnen Teige entsprechend der Geschmacksrichtung ein wenig mit Pastenfarbe eingefärbt. Eierlikör gelb, Amaretto rot und Cointreaux orange.

 
Die fertigen Kugeln am Besten für eine kleine Weile ins Eisfach legen, so härtet später die Glasur schneller aus und läuft nicht an der Kugel runter. Die Stiele kurz in die Glasur oder geschmolzene Schokolade tunken und dann in die Kugeln pieksen. Das Ganze dann nochmal kalt stellen, damit der 'Kleber' auch gut hält. Der kleine Rand um den Stiel entsteht beim hineinschieben und hält den Stiel in der Kugel.

Zur Dekoration dann die Kugeln in die Kuchenglasur oder geschmolzene Schokolade tauchen und überschüssiges leicht abklopfen. Zum Trocknen dann aufrecht stellen - beispielsweise in ein Glas mit Zucker oder einen speziellen Cake-Pop-Ständer.




Ich habe mit weißer Kuchenglasur und passendem Streugut dekoriert. Für die Amaretto-Kugeln (=Mandellikör) wählte ich gehackte Mandeln und für die Cointreaux-Kugeln (=Orangenlikör) Schoko-Splitter. Die Eierlikör-Kugeln wurden als kleine Küken dekoriert - dafür wurde die weiße Kuchenglasur natürlich gelb eingefärbt. Leider hat mein Stift nicht so gut funktioniert, deshalb gucken sie teilweise etwas verwirrt. Aber verwirrte Küken sind auch niedlich ;)

Als Ständer habe ich einen Steckmoos-Quader halbiert und mit Alufolie umwickelt. Mit einem Schaschlickspieß dann unbedingt Löcher vorpieksen, damit die Lollistiele gut reingleiten. So hat man dann auch direkt die entsprechende Geschenkverpackung.



Leider habe ich etwas getrödelt und deshalb mussten die Bilder dann in aller Schnelle auf dem Weg zum Geburtstag im Auto gemacht werde. Noch dazu war es unheimlich heiß an diesem Tag (35+ °C), sodass die Kugeln auf dem Weg etwas gelitten haben. Nächstes mal besser im Winter verschenken. Kamen trotzdem gut an und wurden nach dem Überreichen einfach schnell in den Kühlschrank gestellt :)